- Reymont
- Reymont['rɛjmɔnt], Władysław Stanisław, eigentlich W. S. Rẹjment, polnischer Schriftsteller, * Kobiele Wielkie (bei Tschenstochau) 7. 5. 1867, ✝ Warschau 5. 12. 1925; Sohn eines Dorforganisten, absolvierte eine Schneiderlehre, war Wanderschauspieler, Bahnarbeiter, Klosternovize; lebte ab 1893 in Warschau; Reisen innerhalb Europas und in die USA. Reymont, dessen Werke sich durch genaue Beobachtung des Milieus, volkstümliche Sprache und fesselnde Fabeln auszeichnen, behandelt in seinem an É. Zola erinnernden naturalistischen Roman »Ziemia obiecana« (2 Teile, 1899; deutsch »Lodz. Das gelobte Land«) kritisch soziale Themen der Fabrikstadt Lodz. In seinem symbolistischen Hauptwerk, dem episch breiten Roman »Chłopi« (4 Bände, 1904-09; deutsch »Die Bauern«), für den er 1924 den Nobelpreis für Literatur erhielt, stellt er das polnische Dorfleben im Wechsel der Jahreszeiten dar.Weitere Werke: Romane: Komediantka (1896; deutsch Die Komödiantin); Fermenty (1897; deutsch Die Herrin); Wampir (1911; deutsch Der Vampir); Trilogie: Rok 1794, Band 1: Ostatni Sejm Rzeczypospolitej (1913; deutsch Der letzte polnische Reichstag), Band 2: Nil desperandum (1916; deutsch), Band 3: Insurekcja (1918; deutsch Der Aufstand).Novellen: Spotkanie (1897); Lili (1899); Przed świtem (1902).Ausgaben: Pisma, 20 Bände (1948-52); Pisma, 11 Bände (1968-80).Polnische Bauernnovellen, übersetzt von J. P. von Ardeschah (1919); In der Opiumhöhle. Unbekannte Erzählungen, herausgegeben von J. Zielínski (1989).J. Rurawski: W. R. (Warschau 21988).
Universal-Lexikon. 2012.